Donnerstag, den 12.02.2015, Gehirn und Psyche Teil 2

Neuruppin Klosterkirche
Mein Leben mit Brustkrebs

Ja ich habe auch das Gefühl das psychische Belastung einer der Hauptauslöser für Krebs ist.
Gestern Abend war ich nun der Fontanebuchhandlung Neuruppin und habe den Vortrag über "Gehirn und Psyche " angehört. Den Vortrag und das Gespräch hat Herr Professor Dr. van Gisteren von der Medizinischen Hochschule Brandenburg gehalten. Er hat sich in Neuruppin neu vorgestellt und hat gesagt, dass es weitere Veranstaltungen in der neu eröffneten Fachhochschule in dem Alten Gymnasium in diesem Jahr zu den Thema geben wird. Und das auch Forschungen an der Fachhochschule durchgeführt werden. Es war ein wunderbarer interessanter Abend, wo uns die Einzelteile des Gehirns, das Bewusstsein und unser Denken erklärt wurde. Das Thema war so umfangreich, dass die 2 Stunden Vortrag wie im Fluge vergangen sind. Es war alles total interessant für mich. Folgende Themen wurden durch gesprochen:
  1. Was wissen wir heute über die neurobiologischen Grundlagen der psychischen Funktionen des Menschen? Es gibt schon eine Reihe von Forschungsergebnissen, wo man das Denken und Handeln beieinflussen kann.
  2. Steuert das Gehirn die Psyche?Meine Erkenntnisse: Ja das Gehirn steuert die Psyche!
  3. Benötigen wir einen neuen Begriff der Verantwortung

Ich muß schon sagen, dass dieser Vortrag mich total beeindruckt hat. Es handelte sich regelrecht um Grundlagen über das menschliche Gehirn (Großhirn, Kleinhirn,Mittelhirn,  Hypothalamus...etc.)und seine Fähigkeiten. Es ging auch um unser Denken und Handeln und unser Bewußtsein.

Hinterher gab es dann noch ein Gespräch, wo wir Gäste alle Fragen stellen konnten. Ich habe den Professor dann natürlich auch gefragt, welcher Teil im Gehirn  zerstört ist, wenn Jemand an Schizophrenie leidet und ob diese Krankheit heilbar ist. Zur Erklärung meinerseits, mein Bruder ist seit 1980 in seinem Jugendalter so ca. auch an Schizophrenie erkrankt. Ich betreue meinen Bruder, da er leider keine anderen Angehörigen außer mich hat. Meine beiden Eltern sind leider auch an Demenz erkrankt. Da hatte ich ja ein Thema angeschnitten. Er antwortete, dass Schizophrenie nicht heilbar ist, aber man kann es mit Psychopharmaka eindemmen. Eine andere Frau aus dem Publikum und ich fragten dann, wozu die Elektroschocks denn gut seien, die hier in Neuruppin noch an den Patienten durchgeführt werden. Da ist der Prof. aufeinmal zurückgeschreckt und war ganz erstaunt, dass diese Methode noch in den Neuruppiner Kliniken durchgeführt wird. Er selbst hält überhaupt nichts von Elektroschocks. Im Publikum gab es natürlich noch eine Beführworterin für diese Methode. Ich denke mal, dass sie in den Ruppiner Kliniken arbeitet und deshalb diese Methode ganz ernergisch verteidigt hat. Mir sind da total viele Emotionen durch den Kopf gegangen. Meine Freundin, die ich dabei hatte mußte mich zurück halten. Sie fragte mich, ob es mir gut geht und hielt meinen Arm. Da ging es mir wieder so einigermaßen.
Ich hatte vorher wirklich zu tun nicht, meine Fassung zu verlieren. Zumal ich als Betreuerin meines Bruders auch schon mal die Genehmigung für Elektroschocks erteilt hatte. Aber was bleibt einen als Laie anderes übrig, als klein bei zu geben. Man ist ja schließlich kein Mediziner.

Ein anderer Mann fragte, ob eine Mutter das Denken und Handeln eines Kindes beeinflussen kann, wenn sie selber Depressiv ist. Diese Denkensweise überträgt sich leider auf das Kind. Dieses Kind hat es im Leben auch ziemlich schwer zurecht zu kommen.

Wir hatten so viele Themen angeschnitten und diskutiert, so dass ich heute natürlich noch nicht alles so wieder geben kann. Der Professor hat uns angeboten zu weiteren Veranstaltungen und Fragen an die Fachhochschule in Neuruppin zu kommen. Ich werden in meinen nächsten Posts noch etwas ausführlicher darüber berichten. Das Thema war einfach zu umfangreich.

Als ich dann aus der Buchhandlung rausging, hörte ich zwei ältere Damen erzählen, dass sie gern noch mehr über die Demenzerkrankung gesprochen hätten. Da sagte ich zu den Beiden, dass ich 2 an Demenz erkrankte Eltern habe. Da sagte die Beiden auch, dass ich ja ein besonders schweres Familienschicksal zu tragen habe. In dem Moment konnte ich meine Tränen nicht mehr zurück halten. Ich habe mich aber wieder gefasst. Ich habe noch Telefonnummern und Anschriften mit den Beiden ausgetauscht. Ich muß schon sagen, dass mich dieser Abend ganz schön umgehauen hat.

Aber andersherum hat es mir auch wieder sehr gut getan, mich mit anderen auszutauschen. Ich werde mir wohl demnächst eine Selbsthilfegruppe suchen, die dieselben oder ähnliche Probleme wie z.B: Schizophrenie und Demenz haben anschließen.




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